Allgemeine Urologie
Längst besteht heute kein Grund mehr, der Urologie mit Scheu gegenüberzutreten und einen Besuch beim Urologen aus Gründen falsch verstandener Peinlichkeit hinauszuzögern. Die Urologie ist vielmehr das medizinische Fachgebiet, das sich mit den Problemen bei Frauen, Männern und natürlich auch Kindern beschäftigt, die mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Harnorgane Niere, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre zusammenhängen.
Das Spektrum reicht dabei von der Früherkennung und Behandlung bösartiger Neubildungen über Entzündungen, Harnsteine und Funktionsstörungen (z.B. Harninkontinenz) bis zu angeborenen Fehlbildungen oder Entwicklungsstörungen. Der Urologe ist für den Mann Ansprechpartner bei Problemen im Bereich der Vorsteherdrüse und der Geschlechtsorgane einschließlich seiner Zeugungsfähigkeit. Er weiß Rat, wenn das Wunschkind nicht kommen will oder die Liebe nicht mehr als erfüllend erlebt werden kann.
In unserer Praxis bieten wir Ihnen darüber hinaus wissenschaftlich fundierte Informationen und Vorsorgemaßnahmen an, wenn Sie nach einer gesunden Lebensweise suchen, mit der Sie Ihre Vitalität bis ins Alter erhalten können. Wir können dabei auf modernste technische Geräte in den Bereichen Labor, Endoskopie, Röntgen- und Ultraschall-Diagnostik zurückgreifen.
Unterstützt durch ein erfahrenes Narkoseteam sind wir in der Lage, die meisten Untersuchungen und Behandlungen sowie kleinere operative Eingriffe ambulant und weitgehend schmerzfrei durchführen. Sollte Ihre Behandlung jedoch einen stationären Aufenthalt erfordern, stehen uns Belegbetten im freundlichen Ambiente der Reuter-Klinik am Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart zur Verfügung.
Untersuchungsmethoden
1. Die klinische Untersuchung: Zusammen mit dem Anamnese-Gespräch, das wichtige Informationen zur Entstehung einer Erkrankung liefern kann, bildet sie die unverzichtbare Grundlage jedes Kontaktes zwischen Arzt und Patient. Andererseits können manche Untersuchungsmethoden wie etwa das Abtasten der männlichen Prostata mit dem Finger aber als unangenehmer Eingriff in die Intimsphäre empfunden werden. Hier die Vorbehalte der Patienten ernst zu nehmen und Beeinträchtigungen soweit möglich zu vermeiden, ist uns eine besondere Aufgabe.
2. Labordiagnostik: Teststreifen mit diversen chemischen Reagenzien und eine mikroskopische Untersuchung des Urins geben erste Hinweise auf eventuelle Krankheiten oder Funktionsstörungen. Spezielle mikrobiologische Analysen machen es möglich, etwa die Einsatzmöglichkeiten von Antibiotika genau beurteilen zu können und auf dieser Basis eine ebenso schonende wie wirksame Therapie zu wählen. Für besondere Fragestellungen wie z.B. die Analyse der Nierenfunktion oder eine Disposition zur Bildung von Nierensteinen kann es auch nötig sein, den Urin zu untersuchen, der innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden wird.
Diese Untersuchung ohne größere Beeinträchtigungen für den Patienten zu ermöglichen, ist Aufgabe unseres Labors.
Das menschliche Blut liefert zahlreiche Messwerte zur Beurteilung der Körperfunktionen, die entsprechend der jeweiligen Fragestellung individuell ermittelt werden. Vor operativen Eingriffen hilft z.B. ein sog. Labor-Screening mögliche Risikofaktoren zu minimieren. Das Prostata-spezifische-Antigen (PSA) hat in den letzten Jahren entscheidend dazu beigetragen, die Früherkennung der Prostata-Krebs-Erkrankung wesentlich zu verbessern.
Die Blutproben werden in der Praxis abgenommen, dann aber wegen der größeren Präzision von einem Großlabor ausgewertet. Es ist über ISDN-Datentransfer mit der Praxis verbunden, so dass alle Ergebnisse unmittelbar zur Verfügung stehen.
Medizinhistorischer Rückblick I
Die Geschichte der Urologie lässt sich bis weit ins Altertum zurückverfolgen. Der älteste dokumentarisch festgehaltene urologische Eingriff ist die Circumcision. Eine rituelle Beschneidung der Vorhaut wurde nicht nur bei den Hebräern und den alten Ägyptern, sondern auch bei zahlreichen afrikanischen Stämmen, bei den Eingeborenen Australiens sowie bei einigen Völkern Mittel- und Südamerikas vorgenommen. Die Darstellung einer Circumcision ist auch die vermutlich erste künstlerische Abbildung einer chirurgischen Technik überhaupt; sie findet sich auf einem rund 4.500 Jahre alten Grabrelief im ägyptischen Sakkara.
Auch die gestörte Harnableitung war schon seit jeher Gegenstand ärztlicher Bemühungen.
Nieren- und Blasensteine plagten nachweislich bereits unsere frühesten Vorfahren. Daraus resultierten immer wieder Versuche, die Betroffenen durch einen chirurgischen Eingriff von ihrem schmerzhaften Leiden zu befreien. Bis vor etwa 150 Jahren gab es trotz der zahlreichen Todesfälle allerdings keine andere Möglichkeit, als den risikoreichen Versuch einer Steinschnitt-Operation zu wagen.